Wir unterstützen Landwirte und Jäger bei der Suche nach Rehkitzen
auf ihren zu mähenden Flächen vor der ersten Mahd.
Wir retten im Frühjahr (Mai-Juni) Rehkitze mittels Drohnen und Wärmebildtechnik
und verhindern, dass heimische Wildtiere grausam verstümmelt werden und ums Leben kommen.
Rehkitze verstecken sich in den ersten Lebenswochen im hohen Gras oder unter herabhängenden Ästen, während ihre Mütter in der Nähe äsen. Die Mütter, Ricke oder Geiß genannt, kommen nur ein paar Mal am Tag vorbei, um sie zu säugen. Kitze sind also nicht zwangsläufig in Gefahr oder verwaist, wenn man sie allein auffindet. Solange die Kitze noch sehr jung sind, würde es sie zu viel Kraft kosten ihren Müttern den ganzen Tag bei der Futteraufnahme zu folgen.
Um nicht aufzufallen, verhalten sich Kitze bis zu einem Alter von ca. 3-4 Wochen instinktiv sehr ruhig und drücken sich bei Annäherung einer potentiellen Gefahr flach auf den Boden. Man nennt das Duck-Reflex. Ihr fleckiges Rückenfell bewirkt zusätzlich im Licht- und Schattenspiel des Grases eine perfekte Tarnung. Außerdem haben sehr junge Kitze noch keinen Eigengeruch. Durch diese sehr effektiven Tricks der Natur sind sie vor Fressfeinden optimal geschützt.
Leider schützt dieses Verhalten nicht vor der tödlichen Gefahr durch Trecker und ihre Mähwerke...
Wie verhalte ich mich richtig?
Solange ein Kitz sich ruhig und unauffällig verhält, gibt es keinen Grund einzuschreiten!
Niemals ein Rehkitz einfach anfassen! Dadurch würde das Kitz einen fremden Geruch annehmen und schlimmstenfalls von der Mutter nicht mehr angenommen.
Niemals ein Kitz einfach mitnehmen! Auch wenn man helfen will, es ist nicht erlaubt Wildtiere einfach an sich zu nehmen! Zum einen gilt die "Entnahme aus der Natur" als Wilderei und hat rechtliche Konsequenzen. Zum anderen ist es in den allermeisten Fällen völlig unnötig und bedeutet für das Jungtier, unnötiges Leid. Es muss aufwendig von Tierschützern aufgezogen und dann ausgewildert werden. Oft gelingt die Aufzucht trotz aller Mühen nicht und die Jungtiere sterben. Auch eine Auswilderung ist nicht immer möglich. Für diese Tiere bedeutet das dann ein Leben in einem Gehege.
Wer besorgt ist, kann an der Stelle, an der das Kitz gefunden wurde, mit seinem Smartphone eine Markierung bei Google Maps setzen. So kann später nachgesehen werden, ob sich das Kitz noch am Liegeplatz befindet. Wie das geht, siehst Du hier:
Niemals in der Nähe bleiben! Die Mutter geht nur wieder zum Kitz, wenn sie sich unbeobachtet fühlt. Sie will ja einem möglichen Feind nicht den Liegeplatz ihres Kitzes verraten! Besser erst beim nächsten Spaziergang, frühestens nach 4-6 Stunden nachsehen.
Wann sollte ich etwas unternehmen?
Wenn das Kitz offensichtlich verletzt ist.
Wenn das Kitz nicht in seinem Versteck liegt, sondern suchend herumläuft und nach seiner Mutter ruft.
Beispiel: So ruft ein Kitz nach seiner Mutter:
Wen kann ich ansprechen?
Zuständig ist der Jagdpächter. Wenn bekannt ist, wer das ist, kann dieser direkt kontaktiert werden.
Ist der Jagdpächter nicht bekannt, informiert man die regionale Polizeidienststelle. Dort liegen die Kontaktdaten des Jagdpächters vor.
Die Google Maps Markierung weitergeben, damit das Kitz leichter gefunden werden kann.
Was passiert danach?
Der zuständige Jagdpächter prüft, ob dem Kitz geholfen werden muss. Ist das nötig, wird er das Kitz zum Tierarzt bringen oder bei Bedarf an eine geeignete Aufzuchtstelle weitergeben. Kann nicht mehr geholfen werden, wird dem Kleinen zumindest unnötiges Leid erspart und es wird erlöst.
Wie kann ich vorbeugen?
Hunde an die Leine! In den kritischen Monaten April bis Juli, in denen Jungwild wie Hasenjunge und Rehkitze in den Wiesen und Wäldern zu finden sind, sollten Hunde besser an der Leine geführt und auch dann gut beaufsichtigt werden. Nicht selten werden Hasenkinder und Kitze von großen Hunden sogar an der Leine noch "apportiert". Typische Verletzungen bei einem Kitz sind Kieferbrüche durch das Hochheben. Diese Verletzungen sehen unspektakulär aus, bedeuten aber ihr Todesurteil.
Aufmerksam sein! Viele Landwirte sind über Hinweise von ortsansässigen Spaziergängern dankbar, wenn Rehe und Kitze in ihren Wiesen beobachtet werden. Dann können sie vor dem Mähen gemeinsam mit den Jägern Maßnahmen ergreifen, rechtzeitig "Kitzretter" aufstellen, gezielt absuchen oder uns bitten, die Wiese abzufliegen.
Schlechter Liegeplatz? Manchmal erweist sich die frühmorgendliche Wahl des Liegeplatzes eines Kitzes als sehr schlechte Entscheidung. Zum Beispiel, wenn das Kitz unmittelbar an einem sehr belebten Radweg oder Spazierweg liegt. Zwar würde die Mutter das Kitz mit Sicherheit spätestens am Abend wieder abholen, wenn Ruhe eingekehrt ist, aber das Kitz könnte von Kindern angefasst oder einem Hund verletzt werden. Dann kann es durchaus sinnvoll sein den Jagdpächter oder die Polizeidienststelle zu informieren.
Wenn Sie nicht sicher sind, was zu tun ist: Rufen Sie uns an! Tel.: 0151 50875062
Weitere Infos findest Du in unserem Merkblatt "Kitzfund"
Wir stellen den Einsatz unserer Helfer und unserer Wärmebildkameradrohne interessierten Landwirten und Jägern nicht in Rechnung, sondern freuen uns über eine Spende. Damit die Einsätze optimal geplant werden können und zügig ablaufen, ist es wichtig gut zusammenzuarbeiten.
Hier können Sie sich melden: Tel.: 0151 50875062 oder Team Daldorf Tel.: 0160 95093542
Bei idealen Witterungsverhältnissen können uns mehrere Anfragen für denselben Tag, erreichen. Deshalb sollte man sich so früh wie möglich, mindestens jedoch 24 Stunden vor der Mahd bei uns melden.
Damit am Einsatztag möglichst wenige Tiere in der Wiese sind, wäre es ratsam die Wiese vorsorglich ein bis zwei Tage vor der geplanten Mahd mit geeigneten Vergrämungsmitteln zu bestücken.
Die Absuche mit der Wärmebildkameradrohne liefert bei einem möglichst großen Temperaturunterschied zwischen Umgebung und Körperoberfläche des Kitzes die zuverlässigsten Ergebnisse. Daher findet die Absuche je nach Größe der Wiese am sehr frühen Morgen ab ca. 4 Uhr statt.
Rehkitze wechseln ca. alle 4 Stunden ihren Liegeplatz. Deshalb ist es wichtig, die Wiesen umgehend und direkt nach dem Absuchen zu mähen. Außerdem ist es wichtig, die Kitze möglichst schnell nach der Mahd wieder in die Freiheit zu entlassen.
Wir benötigen möglichst genaue Informationen zur abzufliegenden Wiese (Größe in Hektar, genaue Lage z.B. als Google Earth oder Google Maps -Markierung), um den Einsatz optimal planen zu können. Inzwischen kann man die Flächen auch sehr leicht online per "UAV Editor" markieren. Den Zugangslink erhalten Sie von uns, wenn Sie uns anrufen.
Damit wir Sie und Ihre Helfer am Einsatzort schnell finden, bitten wir um eine genaue Adresse mit Ortsname, Straße und Hausnummer als Treffpunkt.
Wer wir sind und was wir tun!
Die Rehkitzrettung Barkauer Land e.V. ist ein rein ehrenamtlicher, gemeinnütziger Verein.
Unsere Mission ist es, mittels Drohnen und Wärmebildtechnik heimische Wildtiere vor Verletzungen/Tod durch landwirtschaftliche Maschinen während der ersten Mahd im Frühjahr zu schützen. Wir unterstützen Landwirte und Jäger bei der Suche nach Rehkitzen auf ihren zu mähenden Flächen.
Wir wünschen uns ein harmonisches Miteinander!
Wir unterstützen ehrenamtlich und unentgeltlich.
Und egal ob Rehkitzretter, Landwirt oder Jäger. Wir alle möchten diesem Leid ein Ende setzen. Deshalb ist für uns ein respektvoller, harmonischer Umgang mit allen Beteiligten sehr wichtig. Fest steht, dass solche Aufgaben nur von vielen zusammen im Team bewältigt werden können.
Wir möchten auch junge Menschen begeistern!
Viele Kinder und Jugendliche verlieren durch die Digitalisierung die reale Welt aus den Augen. Smartphone, Computerspiele und Fernseher lassen sie abstumpfen und sie können mit der Natur vor der eigenen Haustür immer seltener etwas anfangen.
MAN SCHÜTZT AM EHESTEN DAS, WAS MAN KENNT UND LIEBT!
Deshalb ist es uns sehr wichtig, dass auch Kinder und Jugendliche bei uns mitmachen können. Wir sind uns sicher, dass wenn man sich in jungen Jahren sozial engagiert und für schwächere Lebewesen einsetzt, sie beschützt und rettet, man davon ein ganzes Leben lang profitieren kann. Ein verantwortungs- und respektvoller Umgang mit der Natur sowie Teamfähigkeit wird bei uns automatisch vermittelt. Der aktive Einsatz bei Rettungsaktionen ist durch die Anstrengung bei langen Strecken durch hohe Gräser allerdings erst für Kinder ab 10 Jahren geeignet und sinnvoll.
Rettungseinsätze sind kein Morgenspaziergang, sondern müssen schnell und effektiv ablaufen, um so viel Fläche wie möglich vor den steigenden Temperaturen absuchen zu können.
